Warum hat man eigentlich nicht ‘Amostraße’ genommen?
Wie man auf dem Bild sieht, werden neue Straßennamen immer länger.
In Berlin-Wedding wurden ja ein paar Straßen aufgrund der problematischen Vergangenheit der bisherigen Namenspaten ungenannt: so wurde aus der ‘Petersallee’ die ‘Anna-Mugunda-Allee’, aus der ‘Lüderitzstraße’ die ‘Cornelius-Fredricks-Straße’. Warum nicht ‘Mugundaallee’ bzw. ‘Fredricksstraße’?
Das Primärziel von Straßennamen ist die Orientierung/Navigation. Warum also nicht übersichtlich halten?
Man kann sich doch die Arbeit sehr viel leichter machen und sie in Möhrenstraße umbenennen
oder als Kompromiss Amorensstraße
Es geht da glaube ich um die Ehrung. Früher war den Leuten eher klar “mit Peters ist dieser bestimmte Peters gemeint”. Heute gibt es so viele Straßen und Gasserln dass man lieber explizit ist.
Außerdem gibt es alte Straßennamen wo man gar nicht mehr weiß nach wem sie benannt sind. Dem beugt man so auch vor.
Also bei uns hängen unter den Ehrungsstraßen so kleine Schilder mit vollen Namen, Beruf/Tätigkeit, Geburts- und Todestag. Das finde ich einen guten Kompromiss.
Das habe ich schon bei so mancher Adolfstaße gesehen :D
Jetzt gendern die schon Gassen!
Ist übrigens wienerisch ;)
Liselotte-Hermann-Straße, Straße des 17- Juni, Unter den Linden, Kronprinzessinnenweg, Allee der Kosmonauten…
Sowohl historisch, wie auch aktuell gibt es einige Straßennamen, die etwas länger geworden sind. Dass jemand davon verwirrt wird, habe ich noch nicht gehört. Verwirrung stiften eher Straßennamen, die mehrfach vergeben sind. Oder die Richtung der S2, wenn diese von Blankenfelde nach Blankenburg fährt. Ähnliche Namen sind problematischer als lange Namen.
Aber was spricht für dich dagegen, mit der Namenslänge zwecks Übersichtlichkeit so sparsam wie möglich umzugehen?
Eine ‘Allee der Kosmonauten’ lässt sich nicht weiter eindampfen und bei der ‘Straße des 17. Juni’ hat man sich das Jahr gespart, das mit Sicherheit auf einer Begleittafel genau erklärt wird. Der ‘Kronprinzessinenweg’ spezifiziert nicht, welche Kronprinzessin da nun gemeint sein soll - ist für die allermeisten Straßennutzer ja, wie bei allen anderen Namen auch, vollkommen irrelevant.
Anna-Mugunda-Allee soll halt Anna Mugunda ehren und nicht irgendeine Mugunda. Es heißt ja auch Konrad-Adenauer-Platz und nicht Adenauer-Platz. Adenauers gibt’s viele.
Es heißt ja auch Konrad-Adenauer-Platz und nicht Adenauer-Platz.
Also in Berlin heißt es tatsächlich ‘Adenauerplatz’…
Und wer wissen will, um welchen Adenauer o.ä. es da geht, der hat diese Informationsschilder oberhalb des Straßennamens. Finde ich ehrlich gesagt viel sinnvoller, da übersichtlicher.
Wie gesagt, Ehrung schön und gut, aber am Ende sollte der Primärzweck eines Straßennamens nicht unter dem Sekundärzweck leiden.
Und wer wissen will, um welchen Adenauer o.ä. es da geht, der hat diese Informationsschilder oberhalb des Straßennamens. Finde ich ehrlich gesagt viel sinnvoller, da übersichtlicher.
Ich mag die Dinger auch, aber die habe ich bei mir in der Gegend kaum gesehen.
Weil Straßennamen auch nicht zu ähnlich sein sollten. Zum Beispiel ist die Fredricks-Straße relativ nah an der Friedrichsstraße die es schon gibt. Vorallem bei schlechter Handschrift auf einem Brief oder so. Die Mungundallee läge am Manga-Bell Plätze. Auch das ist nicht ideal.
Noch kritischer wird es wenn solche Straßen zentrale Verkehrsinfrastruktur angebunden ist. Man stelle sich vor ein Bus führe sowohl in die Friedrichstraße und in die Fredricksstraße. Wir wissen alle wie klar sie Ansagen der Straßennamen ist
Du erwartest von einer Gruppe Menschen die fuer virtue signaling ne Strasse umbenennen dass die sich tiefere Gedanken machen?
Nöö. Ich erwarte, dass sich Leute auf die Kernfunktion von Straßennamen besinnen. Da geht es primär um Orientierung, also sollte man so simpel und sparsam wie möglich sein.
Ich hab überhaupt kein Problem damit, wenn sich Leute dafür einsetzen, dass Persönlichkeiten hinter Straßennamen kritisch betrachtet und uU auch ausgewechselt werden, wie da in Berlin-Wedding. Nur muss man es dabei nicht verschlimmbessern.
So Konstrukte wie ‘Bürgermeister-Hans-Lämmermann-Platz’ (
bayerischefränkische Provinz) finde ich einfach absurd. Macht einen ‘Lämmermannplatz’ draus, stellt ne Tafel, Büste, etc drauf und dann ist doch trotzdem geehrt genug.
Seit wann kann man überhaupt gegen die Umbenennung von Straßen klagen?
Die Post wird weiterhin bei angegebener alter Adresse korrekt zustellen, GPS-Kartenanbieter werden die Umbenennung anzeigen und die Adresse korrekt ermitteln und Werbematerial, wie Flyer mit Adresse kann zukünftig angepasst werden. In kurz - es gibt offensichtlich keine negativen Auswirkungen, ausgenommen geringfügige und kurzfristige, durch eine Straßenumbenennung.
Wie kann solch Klagen überhaupt in Erstinstanz statt gegeben werden anstatt sie abzuweisen?
Steht ziemlich genau so im Artikel:
Es sei nicht ersichtlich, dass sich in den Klageverfahren an der Beurteilung der Rechtmäßigkeit der Straßenumbenennung etwas ändern werde - zumal die gerichtliche Überprüfung einer Straßenumbenennung nach dem Berliner Landesrecht stark eingeschränkt sei, so das OVG weiter.
Die Bürgerinitiative hat halt erstmal „Halt stop!” gerufen, damit nicht Tatsachen geschaffen werden, bevor eine spätere Klage verhandelt wurde. Das OVG hat dann entschieden, dass eine etwaige Klage eh keine Aussicht auf Erfolg hätte und hat den Bezirk Mitte gewähren lassen.
Ich meinte eigentlich den Teil:
Zuvor hatte eine Bürgerinitiative mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht die Umbenennung in Anton-Wilhelm-Amo-Straße gestoppt.
Wieso hat das Verwaltungsgericht dem überhaupt stattgegeben? Dass das OVG die Klage ablehnt muss ja in erster Instanz erst Mal die Klage akzeptiert werden.
Aber dann muss ich meinen Falke Falt-Stadtplan von 1984 erneuern.
- Irgendein Opa am anderen Ende der Republik, der eh nie mehr in Berlin sein wird, aber wegen solcher Umbenennungen jetzt gezwungen ist, Faschisten zu wählen. Danke, Merkel!