Klar ist das absurd niedrig. Der ganze Diskurs ist durchsetzt von der schlimmen Ungerechtigkeit, dass Menschen wie Musk und Bezos existieren, die relativ zu ihrem Einkommen durch Kapitalerträge (wie auch Vermögen) tatsächlich grob gerundet garkeine Steuern und Sozialabgaben zahlen.
Millionärsdasein ist in Deutschland massenwohlstand. Jeder 10. Rentner bzw. “Mensch im Rentenalter”, lebt in nem Haushalt oberhalb einer Million Nettovermögen. dieses Vermögen liegt aber nicht irgendwo rum oder wird den jeden Tag aufs neue ins Konto gespült, sondern ist in den allermeisten Fällen gebunden in der selbst bewohnten Immobilie. Die zu besteuern ist völlig absurd, insbesondere im Anbetracht des Ziels. Alles, was Erträge generiert, wird bereits versteuert. Fonds werden sogar vorab besteuert. Das hat nichts mit Überreichtum zu tun, die Leute zahlen anderen Orts bereits viele viele Steuern.
Wir können nicht Leuten nahelegen mehr privat vorzusorgen und dann am Ende wieder mit der Steuerkeule kommen.
Die aktuellsten Werte (2018) des statistischen Bundesamtes sagen, dass ca. 1,5% der Haushalte Immobilien über 1 Mio. Euro Verkehrswert besitzen. Das ist schon mal nicht jeder 10. Rentner. Du überschätzt, trotz verrückter Immobilienpreise, wie viele Häuser tatsächlich 1 Mio. aufwärts wert sind.
Als anekdotisches Beispiel: meine Eltern leben in gut gepflegter Altbauvilla in U-Bahn Nähe in Frankfurt. Beste Stadtlage also, mit ordentlichem Grundstück. Selbst da ist der Verkehrswert “nur” 1,4 Mio. Das wären dann 4000 Euro im Jahr Steuern. Dat können die sich leisten. Aber sie müssten gar nicht, weil früher die Vermögensteuerfreibeträge in Ehe auch addiert wurden. Die würden also 2 Mio. Freibetrag bekommen, und müssten gar keine Vermögensteuer (für das Haus) zahlen.
Darüberhinaus, wenn das Problem der Rentner in eigener Immobilie wirklich zu solch massiven Verwerfungen führen würde (Spoiler: würde es nicht, s.o.), dass die dann alle am Hungertuch nagen müssten, dann könnte die Politik ja ganz gestalterisch einfach die Grundsteuer senken. Wird dann für Immobilienbesitz ein Nullsummenspiel, aber die ganzen großen Vermögen würden endlich mal ordentlich besteuert.
Die aktuellsten Werte (2018) des statistischen Bundesamtes sagen, dass ca. 1,5% der Haushalte Immobilien über 1 Mio. Euro Verkehrswert besitzen. Das ist schon mal nicht jeder 10. Rentner.
dann könnte die Politik ja ganz gestalterisch einfach die Grundsteuer senken
Wie leicht sich unser Regierungsapparat hier tut, haben wir ja gerade sehen können. Davon ab halte ich den Gestaltungsspielraum für begrenzt. Das Bverfg hat schonmal die Ausgestaltung der Vermögenssteuer kassiert, weil Immobilienvermögen zu stark priviligiert wurde. Sowieso würde sich die Frage aufdrängen: Wenn wir das dann eh wieder zurückgeben auf anderem Wege, warum dann der ganze Stunt?
Wenn wir bei sowas wie doppelten Lebensmedianeinkommen anfangen würden, hätte ich da weniger Probleme mit. Da können dann paar gesegnete Menschen mutmaßlich ein Leben von zehren, danach ne korrekte Erbschaftssteuer und zwischendurch das übliche (Kapitalertragsteuer, Krankenkassenbeiträge etc). So ist das einfach nur der privaten Altersvorsorge nen Stock zwischen die Speichen schieben und sich dann wundern, dass kein Mensch vorsorgt.
Naja, das 90er Perzentil schrammt ja auch gerade so über die 1 Mio. Grenze, da werden dann zusätzlich ~200-600 Euro Vermögensteuer fällig. Ich glaube, das schaffen die.
Wie genau sich die Kurve im oberen Perzentil gestaltet, darüber ist die Datenlage leider mau, aber wenn sie so verläuft wie beim Rest, wären auch die weiteren 9% dieser Altersgruppe mit überschaubaren Beträgen belastet.
Und wenn das Vermögen nicht nur in der Immobilie gebunden ist, dann wird es ja umso leichter für die Betroffenen. Dann erwirtschaftet das Vermögen ja genug Rendite, um die paar hundert bis tausend Euro zu zahlen.
Im Übrigen empfehle ich das BVerfG Urteil zu studieren. Da wurde die Erhebung des Immobilienwertes bemängelt. Witzigerweise ist das Problem mit der jüngst durchgeführten Anpassung der Grundsteuer quasi erledigt, da wurde ja äußerst ähnlich geurteilt, gibt also eine schöne Blaupause.
Ja, die Heisenbergsche Vermögensteuer, die eigentlich kaum jemand betrifft und auch gar nicht teuer ist, aber ganz dringend notwendig ist, um die Republik zu retten.
Aber jo, so funktionieren progressive Steuern, im unteren Bereich ist man mit geringen Beträgen betroffen ¯\_(ツ)_/¯ Als nächstes dann die Überraschung, dass man mit geringem Einkommen anteilig weniger Einkommensteuer zahlt 😱.
1 Mio. Freibetrag ist absurd niedrig, aber ab 2 Mio. fängt das 1% an? Dann ist ja 1 Mio. nicht absurd niedrig?
Klar ist das absurd niedrig. Der ganze Diskurs ist durchsetzt von der schlimmen Ungerechtigkeit, dass Menschen wie Musk und Bezos existieren, die relativ zu ihrem Einkommen durch Kapitalerträge (wie auch Vermögen) tatsächlich grob gerundet garkeine Steuern und Sozialabgaben zahlen.
Millionärsdasein ist in Deutschland massenwohlstand. Jeder 10. Rentner bzw. “Mensch im Rentenalter”, lebt in nem Haushalt oberhalb einer Million Nettovermögen. dieses Vermögen liegt aber nicht irgendwo rum oder wird den jeden Tag aufs neue ins Konto gespült, sondern ist in den allermeisten Fällen gebunden in der selbst bewohnten Immobilie. Die zu besteuern ist völlig absurd, insbesondere im Anbetracht des Ziels. Alles, was Erträge generiert, wird bereits versteuert. Fonds werden sogar vorab besteuert. Das hat nichts mit Überreichtum zu tun, die Leute zahlen anderen Orts bereits viele viele Steuern.
Wir können nicht Leuten nahelegen mehr privat vorzusorgen und dann am Ende wieder mit der Steuerkeule kommen.
Die aktuellsten Werte (2018) des statistischen Bundesamtes sagen, dass ca. 1,5% der Haushalte Immobilien über 1 Mio. Euro Verkehrswert besitzen. Das ist schon mal nicht jeder 10. Rentner. Du überschätzt, trotz verrückter Immobilienpreise, wie viele Häuser tatsächlich 1 Mio. aufwärts wert sind.
Als anekdotisches Beispiel: meine Eltern leben in gut gepflegter Altbauvilla in U-Bahn Nähe in Frankfurt. Beste Stadtlage also, mit ordentlichem Grundstück. Selbst da ist der Verkehrswert “nur” 1,4 Mio. Das wären dann 4000 Euro im Jahr Steuern. Dat können die sich leisten. Aber sie müssten gar nicht, weil früher die Vermögensteuerfreibeträge in Ehe auch addiert wurden. Die würden also 2 Mio. Freibetrag bekommen, und müssten gar keine Vermögensteuer (für das Haus) zahlen.
Darüberhinaus, wenn das Problem der Rentner in eigener Immobilie wirklich zu solch massiven Verwerfungen führen würde (Spoiler: würde es nicht, s.o.), dass die dann alle am Hungertuch nagen müssten, dann könnte die Politik ja ganz gestalterisch einfach die Grundsteuer senken. Wird dann für Immobilienbesitz ein Nullsummenspiel, aber die ganzen großen Vermögen würden endlich mal ordentlich besteuert.
Das eine schließt das andere nicht aus weil Gesamtbevölkerung != untergruppe der Rentner. Je älter desto reicher. Und ich habe nicht gesagt, dass die Immobilien in dem Wert besitzen sondern das a) 10% mehr als ne Million haben und b) das meiste Vermögen in deren Immobilien gebunden sein wird. Beziehe mich für ersteres hierauf https://www.iwkoeln.de/studien/judith-niehues-maximilian-stockhausen-ein-vermoegensvergleich-nach-altersgruppen.html
Wie leicht sich unser Regierungsapparat hier tut, haben wir ja gerade sehen können. Davon ab halte ich den Gestaltungsspielraum für begrenzt. Das Bverfg hat schonmal die Ausgestaltung der Vermögenssteuer kassiert, weil Immobilienvermögen zu stark priviligiert wurde. Sowieso würde sich die Frage aufdrängen: Wenn wir das dann eh wieder zurückgeben auf anderem Wege, warum dann der ganze Stunt?
Wenn wir bei sowas wie doppelten Lebensmedianeinkommen anfangen würden, hätte ich da weniger Probleme mit. Da können dann paar gesegnete Menschen mutmaßlich ein Leben von zehren, danach ne korrekte Erbschaftssteuer und zwischendurch das übliche (Kapitalertragsteuer, Krankenkassenbeiträge etc). So ist das einfach nur der privaten Altersvorsorge nen Stock zwischen die Speichen schieben und sich dann wundern, dass kein Mensch vorsorgt.
Naja, das 90er Perzentil schrammt ja auch gerade so über die 1 Mio. Grenze, da werden dann zusätzlich ~200-600 Euro Vermögensteuer fällig. Ich glaube, das schaffen die.
Wie genau sich die Kurve im oberen Perzentil gestaltet, darüber ist die Datenlage leider mau, aber wenn sie so verläuft wie beim Rest, wären auch die weiteren 9% dieser Altersgruppe mit überschaubaren Beträgen belastet.
Und wenn das Vermögen nicht nur in der Immobilie gebunden ist, dann wird es ja umso leichter für die Betroffenen. Dann erwirtschaftet das Vermögen ja genug Rendite, um die paar hundert bis tausend Euro zu zahlen.
Im Übrigen empfehle ich das BVerfG Urteil zu studieren. Da wurde die Erhebung des Immobilienwertes bemängelt. Witzigerweise ist das Problem mit der jüngst durchgeführten Anpassung der Grundsteuer quasi erledigt, da wurde ja äußerst ähnlich geurteilt, gibt also eine schöne Blaupause.
Ja, die Heisenbergsche Vermögensteuer, die eigentlich kaum jemand betrifft und auch gar nicht teuer ist, aber ganz dringend notwendig ist, um die Republik zu retten.
Schrödinger ist der Katzenphysiker.
Aber jo, so funktionieren progressive Steuern, im unteren Bereich ist man mit geringen Beträgen betroffen ¯\_(ツ)_/¯ Als nächstes dann die Überraschung, dass man mit geringem Einkommen anteilig weniger Einkommensteuer zahlt 😱.